Im Jahr 1990 verstarb unsere 2 ½-jährige Tochter an einem bösartigen Tumor, dem sog. Neuroblastom. Das Neuroblastom ist ein Tumor, der auch heute noch sehr schlechte Aussichten auf Heilung hat.
Das Jahr bis zum Tod unserer Tochter verbrachte sie und ich als Mutter mir ihr in der kinderonkologischen Abteilung der Univ.-Klinik Heidelberg sowie in der Kinderonkologie der Univ.-Klinik Köln. In dieser Zeit haben die jeweiligen Ärzte alle medizinischen Therapiemöglichkeiten in Form von intensiver Chemotherapie, Bestrahlung, Knochenmarkstransplantation sowie noch in der Experimentierphase stehender Therapien mit Antikörpern angewendet. Letztlich erwies sich jedoch der Tumor als stärker und wir nahmen unser Kind zum Sterben mit nach Hause.
Dies ist eine sehr kurze Zusammenfassung dieser Ereignisse, die unsere Familie überrollt hatten. Wir haben in dieser Zeit in den Univ.-Kliniken viel Gutes und Liebes erfahren, sowohl von den Ärzten, Schwestern und den ehrenamtlichen Mitgliedern der jeweiligen Elternvereine. Ohne diese Elternvereine, die durch unermüdliche Arbeit Spenden sammeln, wären viele Dinge auf den kinderonkologischen Abteilungen jeder Univ.-Klinik nicht möglich. Alleine die Möglichkeit in einer sog. „Elternwohnung“ auf dem Klinikgelände zu übernachten um immer in der Nähe des kranken Kindes zu sein, die Möglichkeit für die Kinder auf der Station ein Spielzimmer zu nutzen und dort auch stundenweise betreut zu werden, die Möglichkeit für die Eltern auf der Station gemeinsam mit anderen Eltern eine „Elternküche“ zu nutzen zum Kochen und auch zum Austausch untereinander und vieles, vieles mehr.
Diese eigenen Erfahrungen haben uns dazu bewogen uns ebenfalls für spezielle Projekte auf Kinderkrebsstationen sowie für betroffene Familien direkt einzusetzen. So führten wir 1991 erstmals ein Advents-Basar im Ev. Gemeindehaus Groß-Bieberau für die Kinderkrebs-Station Heidelberg durch. Diesen Advents-Basar führten wir in den folgenden Jahren weiter bis wir dann 1994 eine Vereinsgründung, zunächst unter der Schirmherrschaft der Ev. Kirchengemeinde Gr.-Bieberau starteten. Regional wurden wir bekannter und hatten schon bald 100 zahlende Mitglieder sowie auch viele Helfer und Sponsoren. Wir organisierten auch andere Veranstaltungen, wie z.B. Kinderkleider-Spielzeug-Flohmärkte, Benefiz-Sportveranstaltungen etc.
1996 wurde der Verein beim Amtsgericht Dieburg eingetragen und von Finanzamt Dieburg als gemeinnützig anerkannt. Mittlerweile besteht unser Verein aus ca. 130 Mitgliedern.
Alle Vorstandsmitglieder und Vereinsmitglieder arbeiten nur ehrenamtlich ohne jegliche Vergütung. Die eingenommen Gelder werden nicht innerhalb des Vereins verbraucht sondern ohne Abzug satzungsgemäß weitergeleitet an:
Kinderkrebskliniken wie Frankfurt, Heidelberg, Mainz, Köln – immer gezielt für bestimmte Projekte. Darüber hinaus unterstützen wir betroffene Familien mit krebskranken sowie anders schwerst erkrankten Kindern in unserer Region direkt.
Die Mittel der Kliniken sind begrenzt und gehen nicht über das rein medizinisch notwendige hinaus, was aber bei diesen Erkrankungen
Sabine Gulatz